In den USA hängen die Menschen durchschnittlich 5 Stunden an ihren Mobilfunkgeräten. Im digitalen Zeitalter nutzen die Menschen Apps für Messaging, Posten von Fotos oder Spielen. Die große Beliebtheit von Apps beutetet zugleich ein großer Konkurrenzkampf auf dem App-Markt.
Apps wachsen heutzutage sprichwörtlich auf Bäumen. Ein neues App-Projekt kann aufgrund der großen Konkurrenz einschüchternd sein, aber sich auch lohnen. Wenn Sie sich entscheiden eine App zu entwickeln, dann sollte sich Ihre App von der Konkurrenz unterscheiden. Hier kann ein herausragendes App-Design den Unterschied ausmachen. Für eine großartige App ist eine wunderschöne Benutzeroberfläche, fantastische Einfachheit und leichte Navigation erforderlich. Das Ziel ist Ihre App einem breiten Publikum anzubieten und dass die Leute immer wieder zu Ihrer App zurückkehren. Doch wie wird ein großartiges App-Design erschaffen? Wir zeigen Ihnen worauf es ankommt und führen Sie in 10 Schritten durch den gesamten App-Design-Prozess.
1. Ziel der App festlegen
Machen Sie sich Gedanken, warum Sie eine App designen und was Sie erreichen möchten. Setzen Sie Ihre Denkkappe auf und beantworten Sie folgende Fragen:
- Welches Ziel liegt Ihrer App zugrunde? Was genau soll sie tun?
- Wie werden Sie Ihre App ansprechend für Ihre Nutzer machen?
- Was nehmen Sie sich vor? Welches Problem soll Ihre App zu lösen helfen?
- Weshalb sollten die Leute Ihre App nutzen statt eine von Ihren Mitbewerbern? Wie unterscheidet sie sich?
Ihr App-Design braucht ein Ziel. Die Ziele müssen klar definiert sein und aufgeschrieben werden. Während des gesamten App-Design-Prozesses dienen sie als Bezugspunkt zu dem Sie immer wieder zurückkehren können. Sie können sich wunderbar darauf beziehen, wenn Sie jemals die Antwort auf diese Fragen vergessen sollten. Es wird Ihnen helfen stets auf Kurs zu bleiben.
2. Plan erstellen
Denken Sie über die Antworten auf Ihre Fragen im ersten Schritt nach. Nehmen Sie diese Informationen und lassen Sie den Umriss Ihres Projektumfangs skizzieren. In dieser Phase können Sie etwas tiefer darauf eingehen, wie Sie mit Ihrer App Geld verdienen möchten (Werbung schalten, In-App-Käufe etc.) und was Ihre App können muss. Lassen Sie einen Weg skizzieren, wohin Ihre Ideen führen und wie Sie sie dazu bringen, innerhalb Ihrer App zu funktionieren.
Sie können sich diese Phase als das Zeichnen einer sichtbaren Roadmap Ihrer App vorstellen. Sie wissen nun welche Funktionen Ihre App hat und für wen sie ist. Es ist eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihre Zielgruppe zu den Funktionen hinführen.
3. Nische und Mitbewerber erkundigen
Onlinerecherche ist ein elementarer Schritt im App-Designprozess. Um eine Vorstellung zu bekommen, womit Sie es zu tun haben, ist es wichtig den Nischenmarkt Ihrer App zu verstehen. Der App-Markt ist extrem vielfältig und hart umkämpft. Deshalb müssen Sie sichergehen, dass Ihre Idee auch einzigartig ist.
Lassen Sie sich nicht von dem großen Angebot an Apps einschüchtern. Nur weil es schon viele ähnliche Apps gibt, heißt das nicht, dass Ihre App alle anderen nicht schlagen kann. Wenn Sie mehr über Ihre Mitbewerber erfahren, werden Sie sehen was Ihrer App fehlt und was Sie in Ihrer eigenen App einbauen müssen.
Achten Sie auf Bewertungen. Was mögen Nutzer momentan an Apps, die es bereits gibt? Was mögen sie nicht und wie können Sie dieses Problem lösen? In diesem Schritt können Sie auf Ihre skizzierten Notizen zurückschauen, Anpassungen vornehmen und abschätzen wie Sie momentan vorankommen.
4. Wireframe für die App erstellen
Unter Wireframe versteht kann man den Entwurf für die visuelle Architektur einer App. Hier gehen Sie mit Ihren Zielen und Skizzen einen Schritt weiter und lassen sich eine „Blaupause“ erstellen, wie Ihre App aussehen und funktionieren wird. Sie können dies auch auf Papier umsetzen lassen, aber wir empfehlen Ihnen es digital zu machen, denn mit digitalen Wireframes haben Sie es leichter, besonders wenn Ihre Wireframes komplexer und detaillierter werden.
Wie können Sie das angehen? Ihr Wireframe gibt Ihnen die Möglichkeit Ihre Vorstellungen auf eine begrenzte Bildschirmfläche darzustellen. Hier müssen Sie noch keine Entscheidungen bezüglich des Designs treffen. In diesem Schritt geht es um die Überlegung des Arbeitsablaufs und die gesamte Struktur Ihrer App.
In den vorherigen Schritten bekamen Sie eine Vorstellung davon, was Ihre App können soll. Ihr Wireframe stellt einen ausführlicheren Umriss dar, wie alle Sachen funktionieren werden und welche Seiten und Funktionen benötigt werden.
Es gibt eine große Auswahl an Wireframing-Tools, die Sie zum Erstellen Ihres Wireframes nutzen können. Schauen Sie sich die Tools an und entscheiden Sie selber, welches Tool für Sie in Frage kommt.
Hier sind 3 beliebte Wireframing-Tools:
- Axure
- Pidoco
- iPlotz
Nach der Fertigstellung Ihres Wireframes haben Sie einen guten Überblick darüber, wie Ihre App funktionieren wird und welche Seiten Sie benötigen.
Um Ihre Wireframes zu testen, können Sie mit dem Tool Invision ein sogenanntes Click-Through-Modell erstellen lassen. Dieses Tool ermöglicht es Ihnen sich durch Ihre geplanten Seiten zu klicken und hilft Ihnen zu beurteilen, ob Ihre Navigation sinnvoll ist.
Sammeln Sie Feedback zur Navigation und Struktur Ihrer App, in dem Sie Ihre Freunde und Kollegen befragen. Schauen Sie, ob Ihre Tester Ihre App intuitiv finden und ob alle Elemente und Seiten für sie Sinn ergeben.
Wenn die Navigation Ihrer App noch irgendwelche Hindernisse aufweist oder Sie wollen das Layout oder die Seiten neu anordnen, können Sie Ihr Wireframe anpassen und erneut testen lassen. Testen Sie so lange bis das gewünschte Ergebnis erreicht wurde.
5. App designen
Nun sind Sie bereit über das tatsächliche Design Ihrer App nachzudenken. Jetzt sollten Sie auch gutaussehende und realistische Mockups erstellen lassen. Dies ein enorm wichtiger Schritt, da dieser einen bleibenden Eindruck bei Ihren Nutzern hinterlassen wird. Also achten Sie besonders hier drauf. Seien Sie nicht nachlässig, wenn es um Ihr App-Design geht. Ein professionelles und schönes Design kann Ihnen und Ihrer App einen großen Erfolg einbringen.
Überlegen Sie sich genau welche Farben, Schriftarten und Designelemente Sie verwenden. Mehr dazu finden Sie weiter unten in den Design-Tipps.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie ein App-Design bekommen können. Sie können die App selber designen, jedoch raten wir Ihnen davon ab, wenn Sie kein Grafikdesigner sind. Hier ist es besser sich auf Experten zu verlassen, die Ihnen diese Arbeit abnimmt.
Wir empfehlen Ihnen den kompletten Service, wo Sie sich entspannt zurücklehnen können und jemand anders für Sie die Arbeit verrichtet. Wir kümmern uns um alles, spricht wir erstellen Ihre App von Grund auf, einschließlich des Designs. Wenn Sie eine professionelle Umsetzung Ihres Projekts wünschen, ist das die beste Option.
Haben Sie stets ein Auge darauf, dass Ihr Design auch zu Ihrer Marke passt und den Look und Stil rüberbringt, wonach Sie zu Anfang aus waren. Verlieren Sie Ihre Ziele nicht aus den Augen und überlegen Sie sich, ob das fertige Design auch das vermittelt, was es soll.
Hier sind unsere Tipps für das App-Design:
Achten Sie auf eine einfache Navigation:
Eine tolle App hat auch eine intuitive Navigation. Das sollte jeder Designer im Hinterkopf behalten, um Nutzer ein angenehmes und nahtloses Erlebnis zu garantieren. Sorgen Sie dafür, dass die Navigationsleiste für den Nutzer klar zu erkennen ist. Wenn der Nutzer nicht im ersten Moment weißt, wie er sich durch Ihre App navigiert, ist es grundsätzlich schlecht. Also machen Sie alles gut sichtbar, damit der Nutzer weißt, was er tun muss. Verwenden Sie ein Layout, das Ihrem Nutzer vertraut ist, damit er bei der Navigation leichter zurechtkommt. Machen Sie Ihre App fingerfreundlich. Buttons und Links dürfen nicht zu klein ausfallen.
Designen Sie Einfachheit:
Um einen modernen Look zu erzielen, halten Sie alles minimalistisch halten und verwenden Sie großzügig Weißraum. So kann Ihr Nutzer sich auf das Wesentliche konzentrieren. Greifen Sie auf bekannte Formulierungen und Symbole zurück, um die Nutzung zu erleichtern und alles einfach zu halten.
Das Ziel bei diesem Schritt ist es, dem Nutzer die Bedienung zu erleichtern und das Erlebnis angenehmen zu gestalten. Verwenden Sie nicht zu viele Informationen, denn das wird Ihre Nutzer höchstwahrscheinlich überfordern und dazu führen, dass sie Ihre App nicht mehr nutzen.
Wählen Sie Schriftarten und Farben mit Bedacht aus:
Unterschätzen Sie die Wirkung von Farben nicht. Hier spielt die Farbpsychologie eine große Rolle. Ebenso beeinflussen Schriftarten den Look Ihrer App. Achten Sie auch auf versteckte Bedeutungen von Designelementen. Außerdem sollten Sie nicht zu viele verschiedene Farben und Schriftarten mischen, um einen professionellen und einheitlichen Look zu erhalten.
Sollten Sie Marken-Richtlinien mit bestimmen Farben haben, dann halten Sie sich auch in Ihrem App-Design daran, damit Ihre App Ihre Marke nahtlos erweitert.
Denken Sie über visuelle Hierarchie und Gewicht nach:
Unter visuelles Gewicht versteht man die Größe und den Einfluss verschiedener Bildschirmelemente im Vergleich zu anderen. Nutzen Sie visuelles Gewicht, um festzustellen, ob wichtige Aspekte Ihres Designs herausstechen.
Nutzer benötigen eine klare visuelle Hierarche, um sich zu orientieren. Die von Ihnen festgelegte Hierarchie für Seiten und Unterseiten sowie Überschriften und Teilüberschriften sollten einheitlich sein.
Beim Design kommt es auf Beständigkeit an:
Hier können Farben, Schriftarten und andere Designelemente nur dann einen positiven Branding-Effekt erzielen, wenn Sie beständig arbeiten. Dies gilt auch für Ihren Inhalt, Navigation und andere Grafiken.
Ihre App sollte eine visuelle Beständigkeit (Designelemente wie Labels, Buttons und Farben), eine funktionelle Beständigkeit (ihre App sollte über alle Elemente hinweg gleich funktionieren) und externe Beständigkeit (alle anderen Kanäle wie Website und Schwester-App sollten aussehen wie ihre neue App) aufzeigen.
Wenn Sie in der gesamten App beständig sind, macht es den Nutzer einfacher eine Beziehung zu Ihrer App und Ihrer Marke zu entwickeln und Sie selber sehen dabei professionell aus.
Feedback sammeln:
Sie haben nun perfekte Mockups und sollten jetzt Ihre Freunde und Familie anrufen, um das Design zu testen. Damit die Tester ein echtes Gefühl davon zu bekommen, wie die App aussehen wird, empfiehlt es sich ein Click-Through-Modell zu verwenden.
Erwähnen Sie, dass dies nicht die finale Version der App ist, sondern dass später weitere Tests folgen. Hier werden zunächst folgende Aspekte getestet: Layout, Navigation, Look und Feels. Die Funktionalitäten kommen erst später dran.
Um mehr Feedback zu erhalten, sollten Sie auch mehr Tester organisieren. Somit bekommen Sie einen Eindruck, was gut funktioniert und was verbessert werden muss. Hier ist konstruktive Kritik Ihr guter Freund. Bleiben Sie hartnäckig, fühlen Sie Ihre Tester auf den Zahn und finden Sie heraus was sie denken. Notieren Sie jede Anmerkung wie z.B. die App ist überladen oder langweilig.
Schauen Sie Ihren Testern über die Schulter, sofern Sie ein gerendertes Click-Through-Modell haben. Es wird Ihnen dabei helfen zu sehen, wie Ihre App bedient wird und Sie können sich in die Rolle des Nutzers versetzen.
Nach dem Feedback wissen Sie, was funktioniert und was verbessert werden muss. Damit können Sie zu Ihrem Designer gehen und ihn darum bitten, die notwendigen Änderungen vorzunehmen.
App entwickeln:
In diesem Schritt findet die Übergabe Ihres Designs an das Entwicklerteam statt. Die Entwickler kümmern sich um die Funktionalitäten Ihrer App. Sie sorgen dafür, dass die App wirklich das macht, was sie machen soll. Designer und Entwickler sollten stets im Austausch sein, um das Design anzupassen und dafür zu sorgen, dass alles einwandfrei funktioniert und um Probleme zu lösen, die beim Programmieren auftauchen.
Sie haben jetzt eine funktionierende App. Vergewissern Sie sich nochmal bezüglich der Ziele Ihrer App, die Sie am Anfang festgelegt haben. Haben Sie ein verbreitetes Problem gelöst, den Leuten eine neue Unterhaltung angeboten oder den Menschen das Leben auf irgendeiner Weise vereinfacht? Ihre Chancen sind gut und es wäre durchaus möglich, dass Ihr fantastisches App-Design ausschlaggebend ist.
App mit Fokusgruppen testen:
Ihre App ist nun voll funktionsfähig und sollte getestet werden, bevor Sie sie veröffentlichen. Ihre App sollte zu diesem Zeitpunkt richtig funktionieren und optisch ansprechend sein.
Rufen Sie die Leute an, die Ihre Mockups getestet haben und machen Sie aus ihnen eine Fokusgruppe. Geben Sie den Leuten alle Freiheiten.
Bevor Sie sich für das finale Ergebnis entscheiden, sollten Sie versuchen alles an Feedback zu bekommen. Halten Sie Rücksprache mit Designern und Entwicklern, nehmen Sie konstruktive Kritik an und durchführen Sie mit Ihrem Team die letzten Änderungen an Ihrem fertigen Produkt.
Beta-Version veröffentlichen:
Eine Beta-Version ist eine Vorabversion Ihrer App. Hier können Sie in einem kleinen Umfang die App für Early Adopter zugänglich machen. Nun sehen Sie, wie Ihre App im täglichen Gebrauch funktioniert und wie Nutzer darauf reagieren.
Bedanken Sie sich bei Ihren Nutzern für das Feedback und basierend auf ihren Kommentaren, können Sie dementsprechend Änderungen vornehmen.
Sie haben die Ziellinie nun fast erreicht. Wenn Sie das Feedback und eine klare Analyse haben, können Sie zum letzten Schritt gehen.
App veröffentlichen:
Sie haben nun Ihre App geplant, designt, getestet und noch mehr getestet. Ihre App ist bereit für die Veröffentlichung.
Wenn Sie Ihre App im Google Play Store veröffentlichen möchten, müssen Sie nichts beachten, denn hier ist keine Überprüfung erforderlich. Möchten Sie hingegen im App Store Ihre App veröffentlichen, wird hier Ihre App überprüft, bevor sie live geht. Aber dies sollte kein Problem sein, sofern Sie die 10 Schritte beachten.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben nun Ihre App einem breiten Publikum angeboten. Hören Sie nicht auf an Ihrer App weiterzuarbeiten und verbessern Sie kontinuierlich Ihre App. Um Ihren Nutzern stets das beste Erlebnis zu bieten, sollten Sie Ihre App regelmäßig aktualisieren.